Archiv Schulleben

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Projektwoche Kunst

Die Schülerinnen und Schüler malen, kleben und basteln in der Sonderwoche der Primarschule Balgach. Am Freitag ist Vernissage.

Mittwochmorgen, kurz nach 9 Uhr. Vier Mädchen knien vor dem Primarschulhaus Berg und kleben rote Steinchen auf ein Holzbrett. «Mit unserem regenbogenfarbenen Mosaik wird später der Rösslibrunnen verschönert», sagen sie.

Drei Mädchen malen mit Pinseln die Mauer auf dem Pausenplatz grün an. Später werden noch Blumen aufgemalt, damit eine Blumenwiese entsteht. «Können wir die Wand als Goal benutzen?», fragen kurz darauf die Buben, die während der Pause Fussball spielen wollen. «Nein, heute nicht», sagt die Lehrerin. «Die Farbe ist noch nicht trocken.»

390 Kinder der Schulhäuser Berg und Breite malen, kleben und stempeln während der Sonderwoche in altersdurchmischten Gruppen. Die Lehrerinnen und Lehrer entschieden sich für das Thema Kunst. «Es sollte ein Thema sein, das die Kinder anspricht», sagt Handarbeitslehrerin Renate Sutter.

In ihrer Gruppe stellen die Schulkinder etwa Deko aus Batikrondellen her. An diesem Morgen rollen Mädchen T-Shirts zusammen und binden an verschiedenen Stellen Schnüre um, damit später beim Färben in der Waschmaschine ein Batikmuster entsteht.

Auf dem Boden liegen grosse Papiere. Ein Bub legt sich darauf und lässt seine Umrisse von einem Kollegen aufzeichnen. Die Papierkörper werden noch bemalt und ausgeschnitten, damit an ihnen die Batikshirts präsentiert werden können.

Im Verlauf der Woche wird die Gruppe von Renate Sutter noch Wachsbilder herstellen. Sie demonstriert an einem veganen Lederstreifen, wie es funktioniert: Kerzenwachs darauf tropfen, übermalen, wieder Kerzenwachs, dann erneut mit einer anderen Farbe übermalen. «Danach bügeln wir das Wachs weg», sagt Sutter.

Für die Lehrerinnen und Lehrer bedeutet die Sonderwoche Mehraufwand, aber auch viel Freude. Den Kindern machen die verschiedenen Arbeiten Spass und sie sind mit Eifer dabei. Renate Sutter beobachtet aber auch, dass im Verlauf des Tages die Konzentration nachlässt: Für manche Kinder ist es nicht so leicht, lange an der gleichen Arbeit zu sitzen.

In einem Schulzimmer beschäftigen sich die Mädchen und Buben mit Upcycling. Aus Eierkartons entstehen Schiffe oder Feuerwehrautos, WC-Papierrollen werden zu Schmetterlingen und leere Alubüchsen mit Wolle beklebt.

Ein Stockwerk weiter unten stempeln die Kinder mit Kartoffeln Regenbogen, Erdbeeren, Ananas, Melonen, Herzen oder den Eiffelturm auf ihre T-Shirts. In einem weiteren Raum erklärt eine Lehrerin, wie aus den farbigen Kartonrollen eine Chügelibahn gebaut werden kann und dann machen sich die Kinder mit Pinsel und Schere an die Arbeit.

Im Erdgeschoss kleben Vorlagen an den Fenstern, die von den Schulkindern abgezeichnet werden. Andere Kinder basteln aus Papier und PET-Flaschen Blumen für die Brunnenverzierung. Die Kindergärten haben ein eigenes Programm. Eine Klasse probt für ein Musical, andere experimentieren mit Farben.

Am Freitag können die Kunstwerke von 17 bis 20 Uhr von allen bewundert werden. Es gibt in beiden Schulhäusern eine Festwirtschaft mit Burgern, asiatischem Essen und Glace. Umrahmt wird die Vernissage von Ensembles der Musikschule sowie der Jugendmusik Balgach. Dazu gibt es eine Tanzvorführung sowie zwei Musicalaufführungen.

"Der Rheintaler", 1.6.2023, Maria Kobler-Wyer