Geschichte der katholischen Schulgemeinde

1776; Katholisch Balgach baut das erste Schulhaus

Vor dem Bau des ersten katholischen Schulhauses unterrichtete der Lehrer seine Schüler in der eigenen Stube. Wegen wachsender Schülerzahlen und der steigenden Bedeutung des Schulunterrichtes setzten sich fortschrittlich denkende Männer für den Bau eines Schulhauses ein. Das war 1776. Das vorliegende Quellenmaterial ermöglicht es nicht, den Standort des ersten katholischen Schulhauses festzulegen.

Der Bau war mit Schwierigkeiten verbunden. Zur ausführlichen Geschichte des ersten kath. Schulhauses siehe Oehler, Alois: Niemand wollte das Schulhaus bezahlen, Der Rheintaler. 16. Januar 1981
 

1811; Katholisches Schulhaus beim "Bettelplatz"

Mehr Platz im Schulhaus Dorf beim „Bettelplatz“:
Als sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts Verständnis und Wissen um den Wert der Schulen auch in den ländlichen Gegenden immer mehr durchsetzten, nahm die Schülerzahl derart zu, dass die kleinen Schulstuben bald zu eng wurden und nicht mehr genügten. So baute kath. Balgach 1811 das imposante Schulhaus Dorf beim „Bettelplatz“. Der Bau dieses Schulhauses, das 100 Jahre den Raumanforderungen genügte, fiel in eine Zeit höchster politischer Drangsal. Napoleon war auf dem Höhepunkt seiner Macht und seine Soldaten schröpften auf rücksichtslose Art und Weise mit Kontributionen aller Art die Bevölkerung. Dass die Balgacher in dieser schweren Zeit den Mut und Optimismus zum Bau einer neuen Schule aufbrachten, ist erstaunlich und verdient noch heute Bewunderung.
Vorsorglich waren zwei Schulstuben vorgesehen. Zu unterst befand sich die Lehrerwohnung, die später der Mädchenhandarbeit zur Verfügung stand. Nach dem Verkauf des Schulhauses wurde sie zu einem Sticklokal.
 

1906; Das katholische Schulhaus Berg

Im Jahre 1906 stand das Schulhaus Berg im Bau. J. Staerkle ging als Architekt als Sieger aus dem Wettbewerb hervor.
Vorne und hinten gaben Rebgelände ein prächtiges Relief, am Rande des Spielplatzes standen Waldbäume. Dank der dominierenden Lage genoss (geniesst) man eine eindrückliche Fernsicht über die Rheinebene. Auf Beginn des Schuljahres 1907/1908 war es bezugsbereit.

1960; Das Schulhaus Berg erhält einen Anbau

Am 12. Juni 1966 weihte die katholische Schulgemeinde den Erweiterungsbau zum Primarschulhaus Berg ein. Der Neubau umfasste im Erdgeschoss drei helle und grosse Klassenzimmer sowie ein Lehrer-Sitzungszimmer. Das Untergeschoss enthielt die erforderlichen Schutzräume, Räume für die Zahnpflege, Douchen sowie eine moderne Schulküche. Die Schulzimmer erhielten gute, zeitgemässe Innenausstattungen mit reichem Wandschrankeinbau sowie Anschlüsse für Schulfunk und Fernsehen. Auf der Nordseite des bestehenden Schulhauses, das gleichzeitig einer gründlichen Renovation unterzogen wurde, legte man einen neuen Pausenplatz in das Rebgelände. Dadurch konnte der durch den Neubau verursachte Platzverlust kompensiert werden.

Quelle: Schöbi, Albert: Das Rheintal im Wandel eines Jahres. In: Unser Rheintal 1967. S. 124.